SOUNDS DISKURS
"Mir fällt es immer dann auf, wenn ich gedacht hatte, ich hätte jetzt mal so einen eigenen Gedanken formuliert und ich finde diesen Gedanken bei jemand anderem wieder, dann bin ich sofort bereit, den als eigen empfundenen zu eliminieren und an die Stelle das Zitat, was woanders gefunden ist, zu setzen, gebe aber immer auch gerne an, von wem das ist. Es sind immer Referenzen, also sozusagen Huldigungen. Ich klaue das nicht nur, sondern ich gebe gerne an, das ist nicht von mir, sondern ich bin sozusagen als Autor eigentlich nur eine Funktion, ein Scharnier, das sozusagen am liebsten Dinge zusammenträgt, weil man ja sowieso irgendwie gelernt hat, alles ist schon mal irgendwo, man ist nicht der Erste, der was sagt, der etwas sagt; sondern es ist auch ein Lustgewinn bei mir dabei, es bei anderen bereits dann zu finden. Und dann tausche ich das sogar aus."
- Thomas Meinecke am 30.5.2018 an der Universität zu Köln