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Kristof Magnusson

Kristof Magnusson wurde 1976 als Sohn deutsch-isländischer Eltern in Hamburg geboren, machte eine Ausbildung zum Kirchenmusiker und einen Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in New York City in der Sozialarbeit mit Holocaustüberlebenden und Obdachlosen. Anschließend studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, an der Hochschule der Künste Berlin sowie an der Universität Reykjavík. Heute lebt er als Autor und Übersetzer aus dem Isländischen in Berlin.

Für Fragen der Transmedialität hat Magnussons Œuvre Vieles zu bieten. Neben Erzählungen, Essays und Reportagen in in- und ausländischen Medien hat er vier Romane veröffentlicht, mit seinem Debüt „Zuhause“ (2005) nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil. Seine Romane „Das war ich nicht“ (2010), „Arztroman“ (2014) und „Ein Mann der Kunst“ (2020) wurden für ihre „sarkastische, doch liebevolle“ (ORF) Perspektive ebenso gelobt wie für den genauen Blick auf unterschiedliche Milieus und Lebenswelten, etwa die Notfallmedizin, die Finanzwelt oder den Kunstbetrieb. Sein pointenreicher Stil und sein Sinn für Timing machen ihn auch als Dramatiker sehr erfolgreich, seine Komödie „Männerhort“ lief an mehr als 100 Bühnen im In- und Ausland und wurde mit Elyas M’Barek, Detlev Buck und Christoph Maria Herbst verfilmt. Er veröffentlichte eine „Gebrauchsanweisung für Island“ sowie im Herbst 2021 ein Buch über die Pet Shop Boys in der „Musikbibliothek“ bei Kiepenheuer & Witsch. Seit einigen Jahren engagiert sich Kristof Magnusson für Literatur in Einfacher Sprache.

Daneben übersetzt Kristof Magnusson Prosa wie auch Dramatik und Lyrik aus dem Isländischen und Altisländischen ins Deutsche. Er war an einem großen Übersetzungsprojekt des S. Fischer Verlages zu den mittelalterlichen Isländersagas beteiligt und hat im Bereich der modernen Literatur unter anderem Werke von Einar Kárason, Hallgrímur Helgason, Sigurbjörg Þrastardóttir und Audur Jónsdóttir übersetzt.

Magnusson hat sowohl als Schriftsteller als auch als Übersetzer viele Preise, Stipendien und Gastprofessuren erhalten, etwa in Pune/Indien, an der University of Iowa, an der Queen Mary University of London sowie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und am Dartmouth College. 2015/2016 war er Poetikdozent an der Hochschule RheinMain, 2012/2013 sowie 2016/2017 hatte er eine Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig inne und unterrichtete Literarisches Schreiben.